Statistiken zur Internetkriminalität in Italien

Cyberkriminalität ist kein neues Phänomen. Mit dem Aufkommen des Internets hat sich auch eine neue Klasse von Kriminellen herausgebildet, die in der Lage sind, diese Online-Systeme zu ihrem Vorteil zu nutzen. Allerdings hat die Cyberkriminalität in jüngster Zeit zugenommen. Dies könnte nicht zuletzt mit der COVID-19-Pandemie zusammenhängen. Viele Unternehmen und Einzelpersonen mussten sich dem Internet zuwenden, um in Verbindung zu bleiben, Transaktionen fortzusetzen oder sogar auf dem Laufenden zu bleiben. Diese Personen boten den Kriminellen leichte Beute.

In diesem Artikel werden einige wichtige und aktuelle Cybersecurity-Statistiken aus Italien analysiert. Die Zahlen sind tatsächlich nicht gut. Es geht jedoch nicht darum, Panik zu verbreiten, sondern Sie mit dem nötigen Wissen auszustatten, um besser handeln und Innovationen schaffen zu können, um der Masse voraus zu sein – in 2024 und darüber hinaus.

Italien hat eine hohe Rate an Bankbezogenen Malware

Bankbezogene Cyber-Bedrohungen nehmen weltweit zu. Italien scheint jedoch im Epizentrum zu liegen. Laut der Kaspersky Studie zu Banken-Malware ist Italien das sechstmeist von Banken-Malware attackierte Land. Darüber hinaus machte das Land fast mehr als drei Prozent aller weltweiten Angriffe durch Banken-Malware aus.

Darüber hinaus zeigte ein weiterer Bericht, dass Italien auch hinsichtlich mobiler Banking-Malware-Angriffe schlecht abschnitt. Italien lag auch in dieser Hinsicht hinter Japan, Taiwan und Spanien.

Italienische Unternehmen haben ihr Budget für Cybersicherheit im Jahr 2020 reduziert

Fast 40 Prozent der Unternehmen in Italien geben an, dass sie ihr Budget für Cybersicherheit erhöhen. DieseZahl gab ein Großteil der Firmen während einer Umfrage zur Bereitschaft der Unternehmen im Umgang mit Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit an. Die Umfrage wurde im Jahr 2020 durchgeführt. Die Zahl entspricht jedoch einem Rückgang von 11 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. Darüber hinaus offenbarten mehr als 41 Prozent der Unternehmen, dass sie ihr Budget für Cybersicherheit kürzen wollen. Dies stand im Kontrast zu den Vorjahren, in denen die Budgets für Cybersicherheit entweder stabil waren oder erhöht wurden.

Der Markt für Cybersicherheit ist seit 2015 gewachsen

Laut einem unabhängigen Bericht hat der italienische Sektor für Cybersicherheit im Laufe der Jahre Wachstum erfahren. Zwischen 2015 und 2020 wuchs der Sektor von etwa 728,2 Millionen Euro auf 1,239 Milliarden Euro. Diese Zahlen spiegeln wichtige Fakten für diesen Bereich wider und zeigen, dass die Verantwortlichen das Thema Cybersicherheit ernst nehmen. Es ist auch ein Hinweis auf die zunehmenden Cybersicherheitsprobleme im Land, da der Fokus auf Cybersicherheit darauf abzielt, die Anzahl der Angriffe und ihre Auswirkungen in [Jahr] und in den kommenden Jahren zu verringern. Die Zahlen sind umfassend und spiegeln das Wachstum in allen Sektoren wider, einschließlich Sicherheitshardware, Software, Schulungen, Systemintegration, etc.

Mehr als 64% der italienischen Unternehmen waren Opfer von Ransomware-Angriffen

Daten aus dem CyberEdge Group 2020 Cyberthreat Defense Report (CDR) zeigen, dass 2020 mehr als 64 Prozent der italienischen Unternehmen Opfer von Ransomware-Angriffen waren. Bei einem Ransomware-Angriff hält ein Hacker die Daten einer Einzelperson oder Organisation als Geisel. In solch einer Situation greifen die Kriminellen auf die Daten ihrer Opfer zu und verschlüsseln diese. Sie geben erst wieder Zugriff auf die Daten, wenn das entsprechende Lösegeld gezahlt wurde. Es handelt sich um eine häufig angewendete Methode von Hackern.

Der CyberEdge Bericht besagt, dass mindestens zwei von drei italienischen Organisationen mit solchen gezielten Angriffen konfrontiert waren. Der 2021 Sophos State of Ransomware Report bietet eine andere, jedoch damit zusammenhängende Sicht auf den Stand von Ransomware in Italien. Der Bericht zeigte, dass fast die Hälfte der Ransomware-Angriffe in Italien gestoppt werden konnte, bevor ernsthafter Schaden entstand. Zudem zahlten nur etwa 6 Prozent der italienischen Organisationen das von den Kriminellen geforderte Lösegeld.

Zudem gab der Bericht allgemein einen Überblick über die Sicherheitslage in dem Land. Er zeigte, dass mehr als 85 Prozent der italienischen Organisationen mit einer Form von Cyberangriff konfrontiert waren.

Phishing ist die häufigste Angriffsmethode in Italien

Italien ist keineswegs immun gegen die verschiedenen Arten von Hackermethoden, die auch in anderen Ländern eingesetzt werden. Allerdings zeigen Berichte von Statista auf, dass Phishing die bevorzugte Methode von Cyberkriminellen ist, um Italiener ins Visier zu nehmen.

Phishing ist eine Form des Social Engineering Angriffs, bei dem der Angreifer vorgibt, eine bekannte Person für das Ziel zu sein. Grundsätzlich gewinnt der Kriminelle das Vertrauen des Opfers und erhält dann wichtige Informationen von ihm. Solche Daten wären nicht zugänglich, wenn das Ziel die wahre Identität des Kriminellen kennen würde. E-Mails sind oft das primäre Mittel für solche Angriffe. Beispielsweise könnte ein Hacker eine E-Mail an ein Ziel senden, Daten anfordern oder ihn auffordern, auf einen Link zu klicken. Sobald das Ziel eine dieser Aktionen ausführt, ist es gefangen.

Über die Jahre haben die Berichte von Statista Phishing als die am häufigsten eingesetzte Hacking-Technik in Italien identifiziert. Im Jahr 2019 wurden rund 2.496 Angriffe verzeichnet. Obwohl dies eine hohe Zahl ist, lag sie unter den Zahlen der Vorjahre.

Italien führt die Statistik in Sachen Computerbetrug an

Die Forschungsabteilung von Statista hat offengelegt, dass Italien weltweit die höchste Quote an Computerbetrugsangriffen aufweist. Die Abteilung führte eine Umfrage im Jahr 2021 durch. Im Bericht wurde Gorizia, ein italienischer Bezirk, an vorderster Stelle genannt. Dort wurden 633 gemeldete Fälle von Computerbetrug pro 100.000 Einwohner verzeichnet.

Dies mag mit dem hohen Grad an ICT-Unkenntnis im Land zusammenhängen. Getrennte Berichte zeigen, dass etwa 35 Prozent der italienischen Unternehmen keine ICT-Versicherung haben, obwohl etwa 17 Prozent dieser Zahl angaben, in naher Zukunft eine Versicherungsdeckung abschließen zu wollen.

Die italienische Regierung errichtet eine neue Einheit zur Bekämpfung von Cybersecurity-Herausforderungen

Um ihre Bereitschaft zur Bekämpfung von Cybersecurity-Herausforderungen in Italien zu demonstrieren, planen die italienischen Behörden die Errichtung einer neuen Cybersicherheitseinheit unter Premierminister Mario Draghi. Die Einheit mit Sitz im Büro des Premierministers wird für die Entwicklung von Cybersecurity-Strategien zur Bekämpfung von Cyber-Bedrohungen verantwortlich sein. Der Vorstoß erfolgt nach Berichten, die zeigen, dass Cyberkriminalität in Italien im Jahr 2020 um fast 12 Prozent gestiegen ist.

Italien ist das zweithäufigste Ziel von Stalkerware

Stalkerware bezeichnet alle Arten von Malware, die unbemerkt einen Verdächtigen ausspionieren. Üblicherweise laufen sie im Hintergrund und bleiben für das Ziel unbemerkt. Sie senden jedoch Informationen wie Passwörter, Anmeldezeiten zurück und können sogar Bilder davon machen, was das Ziel mit seinem Gerät tut.

Ein Bericht von Kaspersky hat offenbart, dass Italien das zweithäufigste Ziel von Stalkerware in Europa ist. Im Jahr 2020 wurden etwa 1144 Fälle von Stalkerware-Vorfällen in dem Land berichtet. Das ist nur zweiter nach Deutschland, welches etwa 1547 Angriffe verzeichnete.

Die italienische Datenschutzbehörde erhielt 2020 1387 Meldungen von Datenverstößen

Der jährliche Bericht der italienischen Datenschutzbehörde dokumentiert Probleme in Bezug auf den Datenschutz im Land. Speziell für 2020 hat die Behörde die Datenschutz-Herausforderungen erfasst, die mit der COVID-19-Pandemie einhergingen. Die meisten Herausforderungen standen im Zusammenhang mit der Durchführung von COVID-Tests, einschließlich der Zulässigkeit von Kontaktverfolgungs-Apps, der Sicherheit der bei Durchführung von COVID-Tests erfassten Daten, klinischen Studien und medizinischer Forschung.

Die Behörde gab bekannt, dass sie allein im Jahr 2020 1387 Meldungen von Datenverstößen erhielt. Neben den Meldungen hat die Behörde auch Geldstrafen gegen verstoßende Einheiten verhängt. Sie gab an, dass sie allein im Jahr 2020 Geldstrafen in Höhe von über 57 Millionen Euro verhängt hat. Sie können den vollständigen Bericht hier herunterladen.

Obwohl die Zahlen für 2024 noch nicht veröffentlicht sind, wird erwartet, dass COVID-19 weiterhin ein bedeutender Faktor für Datenpannen im Land sein wird. Darüber hinaus wird die Rate von Datenpannen und anderen Cyber-Bedrohungen in den kommenden Jahren weiter steigen, wenn die italienische Cybersicherheitsinfrastruktur nicht verbessert wird.

Italien belegt Platz 54 unter 75 Ländern in einer Sicherheitsstudie

Eine unabhängige Sicherheitsstudie hat Italien auf Platz 54 von 75 Ländern mit ausgezeichneter Cybersicherheitsinfrastruktur eingestuft. Der Bericht nutzte Indizes wie die Häufigkeit von Malware-Angriffen, die Anzahl der Angriffe und sogar die Bereitschaft der bewerteten Länder, groß angelegte Angriffe zu bewältigen. Diese Einstufung stellt Italien nicht in einem günstigen Licht dar.

Der Weg nach vorne

Die Zahlen können tatsächlich überwältigend sein und es scheint, als gäbe es im 2024 kein Aufbäumen im Kampf gegen Cyberkriminalität im Land. Aber als kleiner Trost – dieses Phänomen ist weltweit gleich. Darüber hinaus können Sie einige Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass Sie und Ihr Unternehmen auf der sicheren Seite der Cybersicherheitsdaten bleiben. Hier sind einige praktische Sicherheitstipps, die Sie umsetzen können:

Verwenden Sie starke Passwörter

Passwörter sind in der heutigen Welt unverzichtbar. Es liegt daher in Ihrer Verantwortung sicherzustellen, dass sie so sicher wie möglich sind. Versuchen Sie, Ihre Accounts mit Passwörtern zu schützen, die nicht leicht zu entschlüsseln sind. Verwenden Sie nicht etwa Ihr Geburtsdatum, den Namen Ihres Partners oder sogar zufällige Wörter wie ‚Passwort‘. Sollten Sie sich über die Stärke des von Ihnen gewählten Passworts unsicher sein, können Sie einen Passwort-Manager verwenden.

Aktualisieren Sie alle Softwares

Machen Sie es sich zur Gewohnheit, all Ihre Software zu aktualisieren, sobald sie veraltet ist. Dieser einfache Akt könnte Sie vor vielen Kopfschmerzen in der Zukunft bewahren.

Implementierung von Online-Sicherheitsregeln

Es wird Ihnen sehr nützlich sein, wenn Sie einfache Online-Sicherheitsregeln befolgen. Sie sollten auch in Erwägung ziehen, diese Regeln in Ihrer Organisation zu implementieren. Sie sollten zum Beispiel nicht auf unbekannte Links klicken oder unbekannte Anhänge herunterladen. Geben Sie nicht wahllos private Informationen preis, es sei denn, Sie können die Identität der Person verifizieren, die sie anfordert. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass die Anfrage von einem bekannten Konto kommt. Kriminelle sind mittlerweile sehr geschickt im Nachahmen anderer. Löschen Sie sensible Dateien von alten Laufwerken. Sichern Sie Ihre Kreditkarten beim Online-Einkauf.

Nutzen Sie ein VPN

Ein VPN (Virtual Private Network) ist eine App, die Ihre Sicherheit verstärkt. Sie bietet alle Sicherheitsfunktionen, die Sie benötigen, an einem Ort. Mit einem VPN erhalten Sie sichere Verschlüsselung, Malware-Blockierung und sogar Passwortgenerierung. Die Nutzung eines VPN ist besonders im 2024 von großem Nutzen, wo bedeutende Aspekte des menschlichen Lebens mittlerweile online stattfinden und bereits über ein sogenanntes „Metaverse“ gesprochen wird.